Die verlorenen Juden von Mellrichstadt
ehemaliges jüdisches Gemeindeleben von MellrichstadtZeittafel zur Geschichte der Mellrichstädter Juden von den Anfängen bis zum Ende der Gemeinde während der Shoa
1283
31. März 1283 erleiden vier Juden in Mellrichstadt den Feuertod.
Ihre Namen werden in der Quelle angegeben:
R. Nechemja, Sohn R. Jechiels.
R. Elieser, Sohn des Märtyrers R. Joez.
R. Samuel, Sohn R. Jechiels.
R. Isak, Sohn R. Gerschoms.
(Quelle: Siegmund Salfeld: Das Martyrologium des Nürnberger Memorbuches, Berlin 1898, (Quellen zur Geschichte der Juden in Deutschland III) S. 144.)
1298
Rindfleisch – Pogrom
Ein Edelmann aus Röttingen an der Tauber zieht mit einer Schar von Männern wegen einer angeblich durch Juden geschändeten Hostie mordend von Röttingen ausgehend durch ganz Franken, weiter über Nürnberg nach Bayern bis nach Österreich.
(Quelle: Heinrich Graetz: Geschichte der Juden, Reprint der Ausgabe letzter Hand, Leipzig 1897, Band 7, S. 232.)
Mellrichstadt wird als ein Ort genannt, welcher bei diesem Pogrom Blutschuld auf sich geladen hat.
(Quelle: Salfeld (Anm. 1) S. 232.)
1412
Schutzbrief des Würzburger Bischofs Johann v. Brunn (1412 – 40) für zwei in Mellrichstadt ansässige jüdische Geldhändlerfamilien.
(Quelle: Arye Maimon, Mordechai Breuer, Jacov Guggenheim, Hrsg., Germania Judaica Band III, Tübingen 1995, S. 857 f.)
1557
Auf dem Landtag bitten Landstädte und Ämter des Hochstifts Würzburg, einschließlich der Stadt Würzburg, den Bischof, die Juden aus dem Land zu schaffen.
Auch Mellrichstadt bittet um die Ausweisung der Juden aus der Stadt.
(Quelle: Hans-Peter Baum: Quellen zu Judenverfolgungen von 1147 bis 1938. In: Zeugnisse jüdischer Geschichte in Unterfranken, hg. Von Ulrich Wagner, Würzburg 1987, S. 44 – 48.)
1575/76
Bischof Julius Echter (1573 – 1617) weist die Juden aus dem Hochstift aus.
(Quelle: Ebd.)
1646
In Mellrichstadt sind wieder vier Juden ansässig.
(Quelle: Stadtarchiv Mellrichstadt, Rechnungen von 1646, D I 2/1.)
1699
Drei Juden sind in Mellrichstadt unter dem Schutz des Hochstifts ansässig:
„Manla, sambt seinem Weib. 3 Kindter. 1 Schulmeister. 1 Knecht. 1 Magdt.
Mayer, sambt dem Weib.1 Kindt. 1 Knecht. 1 Magdt.
Löwen Wittib, 2 Kindter.“
(Quelle: Staatsarchiv Würzburg, Gebrechenamt IV W 273.)
1700
In Mellrichstadt leben nur noch zwei Juden mit ihren Familien. Einer ist weggezogen.
-Mennlein Judt.
-Mayer Judt.
(Quelle: Stadtarchiv Mellrichstadt, Rechnungen 1700, D I 15/1.)
1702
In Mellrichstadt leben wieder drei Juden:
– Männlein Jud.
– Mayer Jud.
– Feyst Jud.
(Quelle: Ebd. Rechnungen 1702, D I 16/2.)
1707
Es leben vier Schutzjuden in Mellrichstadt:
– Männlein Jud.
– Mayer Jud.
– Feyst Jud.
– Hirsch Jud.
(Quelle: Ebd. Rechnungen 1707 DI 20/2.)
1740
Mellrichstadt meldet in einer angeforderten Aufstellung an das Hochstift Würzburg zur jüdischen Bevölkerung der Stadt im Januar 1740:
„3 Haus-Hällt verheyrathet, worunter ein wittib mit 3 bey sich habenden Söhnen, so noch ledigen Standts seyndt.“
(Quelle: Staatsarchiv Würzburg, HV Ms. F. 491.)
1803
Der Kurfürst von Bayern veranlasst eine vollständige statistische Erfassung der im Fürstbistum Würzburg lebenden Juden.
Zu diesem Zeitpunkt leben in Mellrichstadt 8 Juden mit ihren Familien. Insgesamt: 37 Personen.
1. Michel Mandel – Viehhandel und Schmuser.
2. Moses Mandel – Warenhandel.
3. Gerson David – Viehhandel.
4. Feist Herz – Warenhandel.
5. Löb Herz – Warenhandel.
6. Majer Seligmann – Warenhandel.
7. Hirsch Herz – Warenhandel.
8. Anschel Herz – Warenhandel.
(Quelle: Staatsarchiv Würzburg, Wzr. Gebrechenamt VII W 154/1606.)
1811 – 1817
In diesen Jahren bleibt die Anzahl der jüdischen Familien konstant. Es sind 8 Familien mit rund 50 Personen.
1816/17
In Unterfranken tritt das bayerische Judenedikt von 1813 in Kraft. Es erleichtert der jüdischen Bevölkerung die Ausübung eines Gewerbes, die Berufswahl und die Ausbildung. Allerdings begrenzt der sogenannte Matrikelparagraph die Zahl der Juden in Bayern.
Sie dürfen außerdem ihren Wohn- und Aufenthaltsort nicht frei wählen.
Die ersten Matrikellisten werden angelegt.
1817
Die Matrikelliste der Mellrichstädter Juden mit den zu führenden Familiennamen:
1. Michel Mandel nennt sich nun Michel Friedmann.
2. Moses Mandel nennt sich nun Moses Mandel.
3. Gerson David nennt sich nun Gerson Sackie.
4. Feist Herz nennt sich nun Herz Heinemann.
5. Löb Herz nennt sich nun Löb Heinemann.
6. Maier Seligmann nennt sich nun Maier Reinberger.
7. Hirsch Herz nennt sich nun Hirsch Heinemann.
8. Anschel Herz nennt sich nun Anschel Heinemann.
Hinzu kommen noch Samuel Moses, der sich nun Samuel Rimpert nennt und Mendel Moses, der sich Mendel Mandel nennt.
(Quelle: Dirk Rosenstock: Die unterfränkischen Judenmatrikeln von 1817, hg. Von Ulrich Wagner, Würzburg 2008. S. 120.)
1829
Verzeichnis der jüdischen Familien vom 8. April 1829. Sie sind als Schutzjuden eingetragen.
1. Michel Friedmann,
2. Hirsch Heinemann,
3. Löw Heinemann,
4. Emanuel Mantel,
5. Moses Mantel,
6. Mayer Reinberger,
7. Sophonias Rimpert,
8. Gerson Sacki.
(Quelle: Stadtarchiv Mellrichstadt, Statistische Notizen von Mellrichstadt, E I 1 / 2.)
1861
Der Matrikelparagraph wird aufgehoben, die bayerischen Juden erhalten Freizügigkeit. Viele von ihnen ziehen vom Land in die Städte, wo die jüdischen Gemeinden schnell wachsen – so auch in Mellrichstadt.
1865
Die jüdische Gemeinde beantragt im Juli 1865 den Bau einer Mikwe, eines Ritualbades.
Ablehnung durch die Stadt Mellrichstadt am 24. Juli 1865.
Es erfolgt ein zweiter Bauantrag im Oktober 1865. Auch dieser wird von der Stadtverwaltung abgelehnt.
(Quelle: Stadtarchiv Mellrichstadt, Akten der Gemeindeverwaltung, Betr: Verhältnisse der Juden 1829 – 1869, E I 3 /34.)
1866
Deutscher Krieg vom 21. Juni – 26. Juli.
Kriegsteilnehmer:
Jakob Friedmann, geb. 1. August 1840 in Mellrichstadt, gest. 29. Dezember 1922 in Mellrichstadt.
Levi Lindau, geb. 19. August 1845 in Bebra, gest. 4. November 1922 in Mellrichstadt.
Levi Lindau war zur Zeit des Kriegseinsatzes noch in Mühlfeld wohnhaft und gehörte zur dortigen jüdischen Gemeinde. Nach 1900 verlegte er seinen Wohnsitz nach Mellrichstadt.
(Quelle: Stadtarchiv Mellrichstadt, Militärische Angelegenheiten, E I 9/28.)
1867
Bei der Häuser- und Gebäudezählung werden folgende jüdischen Hausbesitzer aufgeführt:
1. Friedmann Isaak,
2. Friedmann Jakob,
3. Goldberg Max,
4. Goldschmidt Moses,
5. Herz Heinemann,
6. Jette (Ida) Heinemann,
7. Herz Mantel,
8. Isaak Mantel,
9. Löw Neuberger,
10. Samuel Neuberger,
11. Löb Sacki,
12. Simson Sacki,
13. Nathan Stern, Witwe.
(Quelle: Stadtarchiv Mellrichstadt, Häuser- und Gebäudezählung, E I 4/2.)
Aus Mühlfeld, aus Willmars und aus Westfalen waren Juden zugezogen.
Die Gemeinde hat keine Synagoge, aber einen Betsaal im 1. Stock des Hauses Nr. 297. Heute Langgasse Nr. 39, ein Neubau.
Die Verstorbenen werden auf dem Regionalfriedhof in Kleinbardorf bestattet.
1868
Am 3. Juni 1868 erteilt das Bezirksamt Mellrichstadt die Genehmigung zum Bau einer Mikwe.
1869
Die Versammlung der jüdischen Gemeinde Mellrichstadt beschließt, in der Gemarkung Kniebrecher einen eigenen Friedhof anzulegen.
(Quelle: CAHJP, Israelitische Kultusgemeinde Mellrichstadt, Friedhofsbuch, HM 438.)
1871
Am 2. November 1871 wird der Acker zur Anlegung eines Friedhofs laut Kataster des K. Rentamtes der jüdischen Gemeinde zugeschrieben.
(Quelle: Ebd.)
1872 erfolgt die erste Bestattung.
1870/71
Deutsch-Französischer Krieg
Kriegsteilnehmer:
Levi Lindau, geb. 19. August 1845 in Bebra, gest. 4. November 1922 in Mellrichstadt.
Zur Zeit des Kriegseinsatzes war Levi Lindau noch in Mühlfeld wohnhaft und gehörte zur dortigen jüdischen Gemeinde. Nach 1900 verlegte er seinen Wohnsitz nach Mellrichstadt.
(Quelle: Stadtarchiv Mellrichstadt, Militärische Angelegenheiten, E I 9/28.)
1872
Der Lehrer Elias Ottensoser errichtet ein privates „Handels-Lehr-Institut, welches auch von katholischen und evangelischen Schülern besucht wird.
(Quelle: StA WÜ, Regierungsabgabe 1943/45, Akt. Nr. 13407.)
1873
Die angewachsene jüdische Gemeinde plant den Neubau einer Synagoge, da der bisher benutzte Betsaal zu klein geworden war.
(Quelle: StA WÜ, LRA Mellrichstadt, 627.)
1881
16. September feierliche Einweihung der neuen Synagoge durch Landrabbiner Dr. Adler aus Kassel.
(Quelle: CAHJP N11/44a)
1881
Die Kultusgemeinde kauft von der Stadt Mellrichstadt die zu klein gewordene Knabenschule um 3000 Mark, um dieses Gebäude als jüdisches Schulhaus zu benutzen.
(Quelle: Stadtarchiv Mellrichstadt, Stadtratsprotokolle des Stadtrats von Mellrichstadt 1875 – 1887, B I 12/4.)
1883
Die Kultusgemeinde erhält von der Stadt Mellrichstadt die Genehmigung zum Bau einer Halle neben der Synagoge zur Unterbringung (*) des Leichenwagens.
(* Quelle: Stadtarchiv Mellrichstadt, Stadtratsprotokolle des Stadtrats von Mellrichstadt 1875 – 1887, B I 12/4.)
1905
Die Stadtgemeinde Mellrichstadt hat 2014 Einwohner, davon sind 156 Juden.
Vorstand der jüdischen Gemeinde:
Maier Adler, Louis Katz, Lazarus Ottensoser.
Lehrer, Kantor und Schächter ist Viktor Gottlieb.
Er unterrichtet im jüdischen Schulhaus 10 Knaben und 10 Mädchen.
Die Gemeinde gehört zum Distriktrabbinat Kissingen.
Distriktrabbiner: Dr. S. Bamberger.
Männer – Chewra: Vorsitzender Levi Lindau.
Frauen – Chewra: Vorsitzende Sabine Dannenbaum.
(Quelle: Statistisches Jahrbuch deutscher Juden, 17. Jahrgang, 1905.)
1910
Volkszählung:
2176 Einwohner, darunter 165 Juden.
(Quelle: Baruch Z. Ophir und Falk Wiesemann, Die jüdischen Gemeinden in Bayern 1918 – 1945, Oldenbourg Verlag München, Wien 1979.)
1912
Bankier Max Stern wird in den Stadtrat gewählt.
Er stiftet einen Brunnen an der Kirchenmauer.
(Quelle: Stadtarchiv Mellrichstadt, Ratsprotokolle 1900 – 1912, B II 1/19.)
Am 7. Januar 1918 wird er zum Bayerischen Kommerzienrat ernannt.
1912
Nathan Stern, 1871 in Mellrichstadt geboren, in Chemnitz und später in Berlin ansässig, stiftet zu Ehren des Bayerischen Prinzregenten Luitpold einen Brunnen, der auf dem Marktplatz in Mellrichstadt aufgestellt wird.
Nathan Stern erhält dafür die Ehrenbürgerwürde der Stadt Mellrichstadt.
Außerdem ernennt ihn Prinzregent Luitpold zum Bayerischen Kommerzienrat.
(Quelle: Ebd.)
1914
Ausbruch des 1. Weltkrieges.
37 Juden nehmen als Soldaten am Krieg teil.
Am Ende des Krieges sind 12 gefallen bzw an Kriegsverwundungen verstorben.
1924
Der Viehhändler Raphael Neuberger wird in den Stadtrat gewählt.
(Quelle: Stadtarchiv Mellrichstadt, Ratsprotokolle 1922 – 1927, B II 3/1a.)
1925
Volkszählung:
2178 Einwohner, darunter 151 Juden.
(Quelle: Baruch Z. Ophir und Falk Wiesemann, Die jüdischen Gemeinden in Bayern 1918 – 1945, Oldenbourg Verlag München, Wien 1979.)
1929
Der Eisenwarenhändler Max Lindau wird in den Stadtrat gewählt.
(Quelle: Stadtarchiv Mellrichstadt, Ratsprotokolle 1927 – 1931, B II 4/1a/-.)
1933
Im März wird Stadtrat Max Lindau zum Rücktritt gezwungen.
Bei der Sitzung des Stadtrates am 14. August 1933 wird beschlossen, Nathan Stern die Ehrenbürgerwürde abzuerkennen.
(Quelle: Stadtarchiv Mellrichstadt, Ratsprotokolle 1932 – 1935.)
1933
Volkszählung: 2302 Einwohner, davon 126 Juden.
Gemeindevorstand der jüdischen Gemeinde ist Guido Prager.
Lehrer ist Jakob Schloss.
(Quelle: Stadtarchiv Mellrichstadt, Jüdische Kultusgemeinden, EII 3 12/24.)
1935
Anzahl der Gemeindemitglieder: 115.
Gemeindevorstand ist Guido Prager.
Lehrer ist Jakob Schloss.
(Quelle: Ebd.)
1936
Die Gemeinde zählt 85 Mitglieder.
(Quelle: Baruch Z. Ophir und Falk Wiesemann, Die jüdischen Gemeinden in Bayern 1918 – 1945, Oldenbourg Verlag München, Wien 1979.)
1937
Die Gemeinde zählt 75 Mitglieder.
(Quelle: Ebd.)
1937
Die jüdischen Kinder dürfen die Volksschule in Mellrichstadt nicht mehr besuchen und besuchen ab November 1937 die jüdische Schule in Unsleben.
(Quelle: Ebd.)
1938
Die Gemeinde zählt 69 Mitglieder.
(Quelle: Ebd.)
1938
Am 30. September 1938 zerstören und verwüsten mehrere hundert Personen die Synagoge von Mellrichstadt.
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wird der von Nathan Stern gestiftete Brunnen auf dem Marktplatz demoliert.
In dieser Pogromnacht werden alle jüdischen Hausbesitzer festgenommen und in das Gefängnis von Bad Neustadt a. d. Saale gebracht.
Nur gegen die Zustimmung zum Verkauf ihrer Häuser werden sie frei gelassen.
Adolf Blum wird zum Verkauf seines Hauses gezwungen und erhängt sich.
Juden, die nicht aus der Haft entlassen werden, kommen in das KZ Dachau.
(Quelle: Ebd.)
1939
Die Stadt Mellrichstadt lässt die zu einem Minimalbetrag erworbene Synagoge abreißen.
(Quelle: Staatsarchiv Würzburg, LRA Mellrichstadt, 1927.)
1939
2312 Einwohner, davon 61 Juden.
(Quelle: Baruch Z. Ophir und Falk Wiesemann, Die jüdischen Gemeinden in Bayern 1918 – 1945, Oldenbourg Verlag München, Wien 1979.)
1940
Der letzte jüdische Lehrer Jakob Schloss meldet sich am 18. September 1940 in Mellrichstadt nach Frankfurt/Main ab.
(Quelle: Einwohnermelderegister Mellrichstadt, 01.01.1939 – 31.04.1945.)
In Frankfurt nimmt er sich am 6. Dezember 1940 das Leben.
(Quelle: Auskunft vom Institut für Stadtgeschichte Frankfurt/Main.)
1933 – 1942
82 Juden verlassen in diesen Jahren die Stadt.
(Quelle: Baruch Z. Ophir und Falk Wiesemann, Die jüdischen Gemeinden in Bayern 1918 – 1945, Odenbourg Verlag, München, Wien 1979.)
1942
Am 13. März 1941 meldet sich ein altes jüdisches Ehepaar in Mellrichstadt für ein Altersheim in Würzburg ab.
(Quelle: Einwohnermelderegister Mellrichstadt, 01.01.1939 – 31.04.1945.)
Am 30. und 31. März 1942 werden sieben Juden aus Mellrichstadt gezwungen, in ein Altersheim nach Würzburg zu ziehen.
Sie werden dort gesammelt für einen Transport nach Theresienstadt.
Am 24. April 1942 werden 24 Juden mit dem Personenzug um 4 Uhr 18 Minuten ab Mellrichstadt nach Würzburg gebracht. Am nächsten Tag werden sie ab Würzburg nach Krasnystaw deportiert. Von dort endete ihr Leben in einem Vernichtungslager.
(Quelle: Staatsarchiv Würzburg, LRA Mellrichstadt, 1544.)
Am 20. Mai 1942 werden die letzten vier Juden aus Mellrichstadt nach Würzburg in ein Altersheim gebracht.
Im Altersheim in Würzburg versterben zwei Frauen.
Am 23. September 1942 werden neun Juden aus Mellrichstadt ab Würzburg in das Ghetto Theresienstadt verschickt, wo sie alle den Tod finden.
(Quelle: Staatsarchiv Würzburg, Gestapostelle Würzburg, 18879.)
1942
20. Juni 1942 – Sommerdienstappell der Ortsgruppe Mellrichstadt der NSDAP.
Ortsgruppenleiter Christian Schumann teilt als erfreuliche Tatsache mit, dass Mellrichstadt nunmehr judenfrei sei.
(Quelle: Rhön- und Streubote Mellrichstadt, Nr. 143, 70. Jahrgang, Bericht vom Montag, 22. Juni 1942.)